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MAGOXX

Das Haus der Zukunft 

Jan Engels, der Gründer von MAGOXX®Board, beschäftigt sich seit fast 10 Jahren damit, den Bausektor durch den Einsatz von Magnesiumoxidplatten zu revolutionieren.

Das Haus der Zukunft 

Wir können uns nicht mehr zurückhalten, denn die Klimakrise verlangt substantielle Veränderungen in Deutschland. Gerade im Bausektor müssen innovative und nachhaltige Lösungen gefunden werden, damit beim Bauen und Renovieren Emissionen eingespart werden 

Jan Engels, der Gründer von MAGOXX®Board, beschäftigt sich seit fast 10 Jahren damit, den Bausektor durch den Einsatz von Magnesiumoxidplatten zu revolutionieren.  

Wir waren neugierig, wie er wie er sich das „Haus der Zukunft“ vorstellt., und was für einen Einfluss das auf die Bauindustrie hat. 

Zu diesem Zweck haben wir Jan Engels interviewt: 

Sie haben an der TU Delft studiert und dürfen sich als Architekt bezeichnen. Hat das eine Rolle beim Gründen von  MAGOXX®Board gespielt? 

„In meiner Zeit an der TU, leider schon 40 Jahre her, spielte Nachhaltigkeit noch keine Rolle. Wir lernten viel über Design, die Standardmaterialien wie Holz, Stahl und Aluminium und wie man Kräfte in Strukturen berechnet. Aber die Anwendung von nachhaltigen Baustoffen wie Lehm, Zellulose oder Magnesiumoxid war noch nicht am Horizont zu sehen. Dass man dämmen muss, dagegen schon. 

Nach dem Studium habe ich vor allem in der Logistik gearbeitet und war natürlich auch an eigenen Bauprojekten beteiligt. Obwohl die Logistik eine anspruchsvolle Welt ist, vermisste ich das Gefühl des physischen Schaffens. Deshalb habe ich mich nach 30 Jahren entschlossen, meinen Weg zurück in diesen Sektor zu gehen.. Ich werde zwar kein Architekt mehr sein, dafür hat sich das Bauwesen zu schnell entwickelt, aber das kann ich sorgenlos den jüngeren Generationen überlassen“.  

Ich musste also einen anderen Weg finden, um in der Bauwelt eine Rolle zu spielen, und durch einen glücklichen Zufall bin ich  auf den richtigen Weg gestoßen. Es war eine sehr glückliche Gegebenheit. Ein Moment, in dem ich diesen großartigen Rohstoff Magnesiumoxid kennen gelernt habe. Ich versuche mich immer weiter zu informieren und erfahre dabei immer mehr über die Eigenschaften dieses Materials sowie Vor- und Nachteile. Es erfüllt mich sehr,  auf diese Weise einen Beitrag zur Zukunft des Bauens leisten zu können.  

Esist die perfekte Möglichkeit für mich, das zu tun, was ich am liebsten mache. Eine praktische Idee, die die Welt ein bisschen besser machen kann. Wenn ich als Erster in Europa eine Fabrik zur Herstellung von Magnesiumoxid-Bauplatten eröffnen kann, dann habe ich mein Ziel wirklich erreicht.

Wir versuchen, eine Art Ökosystem zu entwickeln, in dem jeder umweltbelastende Baustoff durch eine nachhaltige Alternative ersetzt werden kann. Wir brauchen einander, damit es für Projektentwickler und Endverbraucher einfach ist, die Produkte zu finden und zu verwenden. Denken Sie an Kokosnussfilz als nachhaltiges Dämmmaterial und an keramische Steinstreifen für Verkleidungen“.  

Neben der Herstellung der MAGOXX®Boards beschäftigen Sie sich auch mit alternativen nachhaltigen Materialien und testen diese in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Können Sie uns etwas mehr darüber erzählen?  

„Wir haben von Anfang an Partnerschaften aufgebaut, denn das ist für das große Ganze absolut notwendig. Wir versuchen, eine Art Ökosystem zu entwickeln, in dem jeder umweltbelastende Baustoff durch eine nachhaltige Alternative ersetzt werden kann. Wir brauchen einander, damit es für Projektentwickler und Endverbraucher einfach ist, die Produkte zu finden und zu verwenden. Denken Sie an Kokosnussfilz als nachhaltiges Dämmmaterial und an keramische Steinstreifen für Verkleidungen“.  

Wie stellen Sie sich das nachhaltige „Haus der Zukunft“ vor? 

 „Für mich gibt es nicht das eine Haus der Zukunft, sondern mehrere Versionen einer übergreifenden Idee. Meiner Meinung nach ist das Haus der Zukunft ein sehr flexibles Haus, das auf verschiedenen Modulen basiert, durch das wir unseren Wohnraum leicht an die verschiedenen Lebensphasen anpassen können, die wir als Mensch durchlaufen. 

Jüngere Menschen haben beispielsweise einen erhöhten Bedarf an größeren Häusern, die dann im Alter wieder kleiner werden. Wie schön wäre es, wenn Sie diese Veränderungen in der gleichen Gegend vornehmen könnten, in der Sie jetzt leben?  Die Idee eines dynamischen Hauses setzt voraus, dass die Teile leicht auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden können. Damit können die Eigenschaften des zirkularen Bauens, in dem kein Abfall entsteht, perfekt erfüllt werden.   

 

Die Idee der flexiblen Modulhäuser scheint eine gute Lösung für Neubauprojekte zu sein. Was machen wir jedoch mit den bestehenden, nicht nachhaltigen Häusern? 

„Wir müssen dafür sorgen, dass der Energieverbrauch durch Renovierung gesenkt werden kann. Wir verfügen  über die entsprechenden Techniken, müssen aber auch den emotionalen Wert, den wir mit bestimmten Gebäuden verbinden, etwas kritischer betrachten, denn oftmals lassen sie sich nicht mehr zu einem nachhaltigen Haus umbauen. Es gibt also Gebäude, die nicht mehr saniert werden sollten und besser abgerissen und gegen Effizienzhäuser ersetzt werden. 

Glücklicherweise können wir die meisten Häuser nachhaltiger machen. Dabei spielen Fassadenelemente mit den richtigen Dämmwerten eine wichtige Rolle . Ich glaube , dass wir in Zukunft noch mehr Hochhäuser sehen werden, und damit meine ich nicht nur Neubauwohnungen. Im 20. Jahrhundert wurden ja viele Wohnungen gebaut, die nur aus vier Stockwerken bestanden. Hier können wir zusätzliche Etagen bauen!“ 

Kann MAGOXX Board sowohl zu Neubau- als auch zu Renovierungsprojekten beitragen? 

„Auf jeden Fall. Sie können MAGOXX Board zum Beispiel für die Erneuerung alter Fassaden und die Dämmung zwischen Wohngeschossen, für Infrarotheizungen sowie feuerbeständige Dächer von Lagerräumen verwenden. 

Für die Aufstockung bestehender Häuser bietet MAGOXX Board eine sehr gute Lösung. Schließlich ist die Bauplatte leicht und grundsolide.“ 

Haben Sie auch eine Lösung zur Steigerung der Nachhaltigkeit für Menschen, die zur Miete wohnen?  

„Für mich bedeutet Nachhaltigkeit auch, sich um den Wohnraum und die Umgebung zu kümmern, in der man lebt. Wenn es gelingt, das Verantwortungsbewusstsein zu stärken, werden sich die Menschen besser um das Wohnumfeld kümmern, in dem sie so viel Zeit ihres Lebens verbringen. Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel darin, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bewohner zu Eigentümern anstatt Kunden zu machen. Mir ist klar, dass diese Idee in den derzeitigen Strukturen nicht leicht zu verwirklichen ist, aber die Zukunft bringt großes Potential. 

Die Niederlande werden also ganz anders aussehen, wenn es nach Ihnen geht? Eigentlich eher „die Stadt der Zukunft“. 

Auf jeden Fall. Wir sollten nicht ganz Deutschland zubauen , sondern versuchen alte Industrie- und Büroflächen zu erneuern, und bei Nebauvorhaben Rücksicht auf Umwelt und Mitmenschen zu nehmen. Wir brauchen nicht nur Ziegelsteine, sondern auch Grün.