Natürlich könnten wir Sie überhäufen mit Blogberichten über nachhaltiges Bauen, aber das wird ja auf Dauer auch langweilig. Also begeben wir uns heute mal raus in den Wald – Bushcraften in abgelegenen Gebieten. Und ja, das hat wirklich etwas mit Nachhaltigkeit zu tun.
Aber jetzt erstmal zu diesen erstaunlichen Fakten: Äste oder kleine Baumstämme, die mit Steinen befestigt wurden, dienten vermutlich schon vor zwei Millionen Jahren als vorübergehend bewohnbare Behausung. In Přezletice (bei Prag) wurde die älteste Hütte Europas gefunden, die etwa 600.000 Jahre alt ist.
Und schon damals, genauso wie heute, sind Wälder von überragender Bedeutung. Der weltweite Bestand an Wäldern umfasst circa 4 Mrd. Hektar und deutschlandweit ist circa ein Drittel der Landesfläche bewaldet – das entspricht 11,4 Mio. Hektar. In den deutschen Wäldern befinden sich 3,7 Mrd. Kubikmeter Holz, wodurch Deutschland den größten Holzvorrat in der Europäischen Union aufweist.
Survival vs. Bushcraft
Kurz und knapp: Eine eindeutige Definition der Begriffe Bushcraft und Survival ist aufgrund der vielfältigen Verwendung nicht möglich. Eine klare Abgrenzung ist ebenfalls nicht immer 100%ig möglich.
Beim Survival steht für die Person die schnelle Lösung ihrer Krisensituation im Vordergrund, weshalb Nachhaltigkeit keine Rolle spielt. Im Mittelpunkt eines Survival-Trainings steht die Frage, wie die Teilnehmenden Mahlzeiten und sauberes Trinkwasser finden – und wieder sicher nach Hause gelangen. Survival-Trainings sind daher Überlebenstrainings mit Fokus auf den Ernstfall.
Beim Bushcraft geht es um das Überleben in der Wildnis durch den Einsatz natürlicher Ressourcen und das Erlernen von Fähigkeiten wie dem Feuermachen, der Nahrungssuche sowie dem Bau von Unterkünften. Die Verwendung natürlicher Ressourcen ist ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches Bushcraft-Abenteuer. Dazu gehören zum Beispiel:
- Feuer machen mit natürlichen Materialien und Sicherheitsmaßnahmen
- Shelterbau und Unterkunft aus natürlichen Materialien
- Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Respekt vor der Natur
Bushcraften ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Allerdings sind gewisse Regeln zu beachten. Das Entzünden eines Feuers im Wald ist nur an ausgewiesenen Stellen gestattet. Bei der Ausübung des Bushcrafting sind der Umwelt- und der Naturschutz unbedingt zu berücksichtigen. Bushcraft ist für jede Altersgruppe geeignet. Es bietet die großartige Möglichkeit, Naturerfahrungen zu sammeln und praktische Fertigkeiten für Nachhaltigkeit zu erlernen. Und ja, vom Bushcraften können Bauherren, Architekten und Hersteller noch etwas lernen.
Eine Survival-Hütte im Wald bauen
Die Zeit im Wald zu verbringen, ist eine hervorragende Möglichkeit, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken. Die Kombination aus Bewegung, frischer Luft und dem tiefen Grün des Waldes wirkt sich äußerst positiv auf das Wohlbefinden aus. Außerdem lernen Sie Nachhaltigkeit direkt von der Natur.
Ein wichtiger Aspekt des Bushcraft ist die Schaffung eines sicheren und geschützten Unterschlupfs in der Wildnis, damit Wind und Wetter ihnen nichts anhaben können. Bei der Konstruktion eines Unterschlupfs können verschiedene natürliche Baumaterialien zum Einsatz kommen, beispielsweise Äste, Zweige, Laub und Moos. Auch Rinde und andere Pflanzenbestandteile eignen sich hervorragend als Baustoff. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Materialien vor Ort verantwortungsvoll auszuwählen und lebenden Bäume oder Pflanzen nicht zu beschädigen.
Bei der Errichtung einer Unterkunft ist es von entscheidender Bedeutung, auf Stabilität und Sicherheit zu achten – genau wie beim Bau. 😉 Mit diesen 3 einfachen Schritten können Sie sich einen stabilen Unterschlupf im Wald bauen, der standhalten wird – und das gilt nicht nur für geübte Bushcrafter.
Schritt 1: Formen Sie zuerst Steher aus stabilen Ästen. Stellen Sie sicher, dass die Struktur fest und stabil ist, um Wind und Wetter standzuhalten. Verwenden Sie Knoten oder natürliche Befestigungsmethoden, um die Stöcker zusammenzuhalten.
Schritt 2: Legen Sie dann Äste als Dachkonstruktion auf die Steher. Achten Sie darauf, dass der Winkel zwischen Ästen und Boden mindestens 45 Grad beträgt, um ein Sammeln von Wasser auf Ihrem Dach zu verhindern.
Schritt 3: Stopfen Sie das Dach mit reichlich frischen Zweigen aus. Um eine winddichte und wärme-speichernde Hütte zu erhalten, ist es wichtig, dass keine Löcher in der Dachkonstruktion verbleiben. Sie nehmen natürlich keine Isomatte mit, also ist es auch ratsam, den Boden der Unterkunft mit isolierendem Material wie Zweigen oder Laub abzudecken, um eine zusätzliche Schutzschicht vor Kälte und Feuchtigkeit zu schaffen.
Et voila! Nur Sie und der freie Himmel.