Architektur – die Anfänge
Es war einmal 2600 v. Chr. und dort lebte ein Mann namens Imhotep. Dieser Mann war der Bauherr der Pyramiden – der erste namentlich bekannte Architekt der Menschheitsgeschichte! Natürlich ist das kein Märchen für kleine Architekten, sondern es handelt sich um die Wiege der Architektur. Architekturgeschichte ist ein faszinierendes Thema! Im Laufe der Jahrtausende haben zahlreiche visionäre Architekten die Entwicklung des Bauwesens maßgeblich geprägt und unsere Art, zu planen und zu bauen, unwiderruflich beeinflusst. Die Werte und Bestrebungen einer Gesellschaft werden in der Architektur widergespiegelt und können als Leitbild für ästhetischen und technischen Fortschritt, Innovationen und Kreativität
dienen. Zahlreiche Straßen (sogenannte Römerstraßen), Wasserleitungen und andere herausragende Bauwerke – von antiken bis mittelalterlichen Baumeister – sind Zeugen dieser Entwicklung. Einige berühmte Beispiele dieser Entwicklung sind:
- Antoni Gaudí (Spanien 1852 – 1926): Sagrada Família
- Julius Caesar (55 v. Chr.): Caesars Rheinbrücke
- Apollodorus von Damaskus (Hofarchitekten Kaiser Trajans (in den Jahren
- 104–105 erbaut): Donaubrücke
- bei Turnu Severin (Rumänien)
- William F. Lamb (USA 1883 – 1952): Empire State Building
- Norman Foster (England 1935 – heute): Wembley-Stadion
Architektur – mehr als nur Häuser bauen
Die Entwicklung des Architektenberufs und seiner Aufgaben und Verantwortungsbereiche ist im Verlauf der Geschichte einem stetigen Wandel unterworfen gewesen – bis heute. Architektinnen und Architekten beraten, gestalten, planen und überwachen Bauprojekte unterschiedlichster Art. Die Ausbildung zum Architekten kann entweder im Rahmen eines fachwissenschaftlichen Architekturstudiums oder mit Hilfe eines dualen Studiengangs „Architektur” absolviert werden. Voraussetzung hierfür ist die allgemeine Hochschulreife oder ein Fachabitur. Architektinnen und Architekten benötigen insbesondere Kreativität. Darüber hinaus sind gute Noten in Mathematik
und Zeichnen, sowie ein technisches Verständnis und handwerkliches Geschick Voraussetzungen
Es gibt 4 Fachrichtungen der Architektur, auf die sich in der Praxis spezialisiert wird:
- Hochbau: Der Bereich umfasst die gestalterische, technische und wirtschaftliche Konzeption von Bauwerken, die unterschiedlichen Nutzungsarten unterliegen.
- Innenarchitektur: Hier geht es um die Bereiche Innenausbau, Einrichtung und Ausstattung von Neubauten und Bestandsbauten. In diesem Zusammenhang ist auch die Betrachtung von Funktionsweisen und
Abläufen von Interesse, wie beispielsweise in Krankenhäusern. - Landschaftsarchitektur: Dieser Bereich beschäftigt sich mit der Gestaltung von öffentlichen Freiräumen und Außenanlagen, auch unter Berücksichtigung von Umweltaspekten und Nachhaltigkeit
- Stadtplanung: Stadtplaner sind Experten für die Planung von einer totalen Flächennutzung. Sie entwickeln Konzepte für Parks, neue Straßen und Gebäudehöhen und vieles mehr.
Nach Abschluss der Ausbildung bzw. des Architektur-Studium ist die Eintragung in die Architektenliste der zuständigen deutschen Architektenkammer erforderlich. Erst nach Nachweis der „Kammerfähigkeit“ kann die Eintragung erfolgen. Sollten Sie die offizielle Berufsbezeichnung Architekt nicht erhalten, besteht dennoch die
Möglichkeit, in Architekturbüros zu arbeiten. Je nach Bundesland können Sie auch Fort- und Weiterbildungen absolvieren, die Ihnen die Eintragung als Architekt ermöglichen.
Der Weg zum Architekten
Das Studienfach Architektur wird an staatlichen und privaten Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Nach Abschluss des Bachelorstudiums stehen drei anerkannte Abschlüsse zur Verfügung:
- Bachelor of Arts (B.A.)
- Bachelor of Science (B.Sc.)
- Bachelor of Engineering (B.Eng.)
Die Kosten für ein Studium variieren zwischen 300 Euro (bei einer staatlichen Universität) und 5.000 Euro pro Semester (bei einer privaten Universität). Hinzukommen noch Kosten für Studienbeiträgen und Material, wie zum Beispiel Zeichenplatten, Utensilien fürs Modellieren und Kosten für Hard- und Softwares.
Gehalt
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 29.900 und 47.000 Euro. Nach einigen Jahren praktischer Berufserfahrung kann von einem Verdienst zwischen 34.000 bis 56.000 Euro ausgegangen werden. Ein durchschnittliches Architektengehalt liegt in Deutschland bei 3.710 Euro brutto pro Monat. Die Spanne der Gehälter liegt zwischen 2.310 und 5.300 Euro. Nach oben gibt es natürlich immer Möglichkeiten – zum Beispiel durch sehr viel Erfahrung mit größeren Projekten und Selbstständigkeit – mit einem eigenen Büro natürlich.
Und da die Baubranche in einem stetigen Wandel ist, ist daher unerlässlich, sich in bestimmten Bereichen auf dem neuesten Stand zu halten. Dazu gehören Nachhaltigkeit, Umweltschutz, der sinnvolle Einsatz von Ressourcen und die Energiebilanz von Bauwerken, denn diese Faktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die wachsende Weltbevölkerung, die Urbanisierung und der steigende Bedarf an Wohnraum sprechen für positive Zukunftsaussichten für Architekten.